Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freundinnen und Freunde,

bis zur Selbstenttarnung des rechtsextremen „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) vor fünf Jahren wurde die Existenz rechtsterroristischer Gruppen von Seiten der Sicherheitsbehörden in der Regel bestritten. Rechtsextreme Gewalttaten wurden als singuläre Ereignisse gewertet. Dass Personen aus der rechtsextremen Szene mit einer zielgerichteten Strategie der Gewaltanwendung versuchen würden, Angst unter Menschen mit Migrationsgeschichte zu verbreiten, war kaum vorstellbar.

Doch auch vor dem Bekanntwerden des NSU wusste man von ideologischen Grundlagen des Rechtsterrorismus, die beispielsweise in den sogenannten Turner Diaries nachzulesen sind. Der Neonazi David Copeland, der 1999 in London eine Serie von Nagelbombenanschlägen mit rassistischem Hintergrund verübte, bezog sich beispielsweise auf die Turner Diaries. Auch die rechtsextreme Szene in Deutschland diskutierte rechtsterroristische Strategien in den 1990er Jahren. Zur gleichen Zeit gründeten sich auf Gewalt abzielende Gruppen wie Blood & Honour und eben auch der NSU.

Diese Entwicklung rechtsextremer Radikalisierung muss aus unserer Sicht auch vor dem Hintergrund der politischen Debatten um die Themen Migration und Flucht betrachtet werden. Auch heute ist eine Gleichzeitigkeit von Migrationsdebatten und massiv zunehmender rassistischer Gewalt zu beobachten. Der Aufbau neuer rechtsterroristischer Gruppen kann zurzeit nicht ausgeschlossen werden. Gegen die »Gruppe Freital« aus Sachsen ist bereits Klage wegen der Gründung einer rechtsterroristischen Vereinigung erhoben worden.

In unserer Veranstaltung wollen wir über die ideologischen Grundlagen des Rechtsterrorismus, seiner Entwicklung in Deutschland sowie über seinen Zusammenhang mit gesellschaftlichen Debatten über Minderheiten diskutieren. Wir freuen uns, dass wir hierzu Prof. Dr. Fabian Virchow und Anne Broden für die Einführungsvorträge gewinnen konnten.

»Rechtsterrorismus: Entwicklung und Ideologie«

Freitag, den 3. Februar 2017, 14 – 19:15 Uhr

Im Landtag NRW (Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf), Raum E3 D01

Für Rückfragen und Anmeldungen zu der Veranstaltung steht Ihnen und steht Euch meine Mitarbeiterin Hasret Karacuban gerne per Mail hasret.karacuban@landtag.nrw.de oder telefonisch unter 0211 884 4321 zur Verfügung.

Die Veranstalterin macht von ihrem Hausrecht Gebrauch. Personen, die der rechtsextremen Szene angehören oder durch rassistische Äußerungen auffallen, werden von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Viele Grüße

Verena Schäffer