Zum 23. Mal jährt sich heute der Sprengstoffanschlag auf ein Lebensmittelgeschäft in der Kölner Probsteigasse. Die Tochter der iranischstämmigen Familie überlebte die Explosion nur schwerverletzt. Die Solidarität mit den Betroffenen rechter und rassistischer Gewalt ist von unschätzbarer Bedeutung.
Der Anschlag in der Kölner Probsteigasse gilt als erster Anschlag des rechtsterroristischen NSU in Nordrhein-Westfalen. Die Anschläge des NSU standen im Kontext eines gesellschaftlichen Klimas, in dem ausgrenzende und rassistische Positionen die Debatten dominierten. Rechtsextreme ziehen ihre Legitimation für Gewalttaten aus gesellschaftlichen Diskursen. Deshalb ist der Widerspruch gegen Rassismus und anderen menschenverachtenden Positionen so wichtig.
Vor etwa einer Woche wurde durch die Correctiv-Recherche bekannt, dass Rechtsextreme – darunter Mitglieder der AfD – rassistische Vertreibungs- und Deportationspläne machen. Im September 2023 stellte die neue Mitte-Studie fest, dass der Anteil der Menschen, die ein manifest rechtsextremes Weltbild haben, massiv angestiegen ist auf 8,3 Prozent (vorher 1,7 Prozent). Das macht mir große Sorge und zeigt, wie wichtig das Einstehen für eine vielfältige demokratische Gesellschaft ist, wie sehr wir als gesamte Gesellschaft in der Pflicht stehen, uns gerade jetzt besonders für die Rechte der von Rassismus betroffenen Menschen einzusetzen. Deshalb bin ich froh, über die vielen Demos gegen Rechts!