Frau und Wirtschaft – Gleichstellung in Führung und im Portemonnaie

Der Landtag in Düsseldorf hat gestern [2.2.] einen Antrag von SPD und Grünen zur Landesinitiative Frau und Wirtschaft auf den Weg gebracht. Nach der Beratung im Plenum wird bald die Diskussion im Frauenausschuss weitergeführt werden. Mit Hilfe von 16 „Regionalen Kompetenzzentren Frau und Beruf“ soll die Gleichstellung von Mann und Frau am Arbeitsmarkt in NRW gestärkt werden.

Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag von NRW, Verena Schäffer, sieht in der Landesinitiative einen längst notwendigen Ansatz, die Ungleichheiten am Arbeitsmarkt zu beseitigen. „Während die Bundesregierung sich in vagen Absichtserklärungen zur Frauenquote in der Wirtschaft ergeht, die sie im gleichen Moment schon wieder einstampft, machen wir in NRW Nägel mit Köpfen“, sagte die Wittenerin. Es sei schließlich längst überfällig, dass die Qualifikation über die Chancen am Arbeitsmarkt entscheide, nicht das Geschlecht oder die Herkunft.

Die Kompetenzzentren sollen die regionalen arbeitsmarkt-, wirtschafts- und bildungspolitischen Akteurinnen und Akteure vernetzen und für gleichstellungspolitischen Aspekte sensibilisieren. „Die Kompetenzzentren bieten auch für die Gleichstellung von Mann und Frau zwischen Schwelm und Witten eine große Chance“, sagte Schäffer. Denn gleiche Kompetenzen müssten auch gleiche Positionen und Gehälter nach sich ziehen. „Die Zeiten, dass Frauen ein Viertel weniger verdienen, nur weil sie eine Frau sind, müssen endlich der Vergangenheit angehören“, so Schäffer weiter.

Anonyme Geburten auch weiterhin ermöglichen!

Aus gegebenen Anlass – der Ethikrat empfiehlt die Abschaffung der Babyklappe (http://www.tagesschau.de/inland/babyklappe100.html) – habe ich einen Artikel, den ich bereits im Oktober 2006 für die Mitgliederzeitung der GRÜNEN JUGEND NRW :>krass geschrieben habe, noch einmal herausgesucht. M.E. ist die Babyklappe auch weiterhin ein sinnvolles Hilfsangebot für Frauen in einem Geflecht von verschiedenen Angeboten! Aber nun zum Artikel:

Die erste Babyklappe der Welt

Das „Ospedale degli Innocenti“ (Findelhaus) in Florenz ist bekannt als eines der ersten Bauwerke der italienischen Renaissance. Es wurde im Jahre 1419 von dem italienischen Architekten und Bildhauer Filippo Brunelleschi begonnen und 1445 fertiggestellt. Es stellt aber nicht nur in der Kunstgeschichte den Beginn einer neuen Epoche dar, sondern auch in der Sozialgeschichte, es war nämlich eines der ersten Waisenhäuser der Welt. Als die Stadt im 14.Jahrhundert wirtschaftlich aufblühte, stiftete die reiche Zunft der Seidenweber ein Heim („spedale“) für ausgesetzte, unschuldige Kinder („innoncenti“). Diese Einrichtung sollte Müttern ermöglichen ihr neugeborenes Kind unerkannt abzugeben, um uneheliche Kinder nicht aus Not und Verzweiflung auszusetzen oder zu töten. An der linken Seite des Hauses befindet sich ein so genannter Drehladen („torna ruota“), bei dem es sich um einen hölzernen Drehteller mit Mulde handelt, in die der Säugling hinein gelegt werden konnte. Danach wurde von der Person eine Glocke geläutet, woraufhin eine Pflegeperson die Tür von innen drehte und das Kind hinaus nahm. Bereits im Jahre 1445 wurde das erste Kind aufgenommen – bis 1875 ermöglichte diese Babyklappe die anonyme Abgabe von Kindern. Noch heute ist das „Ospedale degli Innocenti“ ein städtisches Waisenhaus.

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