Die Hebammen in Nordrhein-Westfalen streiken derzeit für eine angemessene Bezahlung für ihre Leistungen. Damit spitzen sich die bereits seit Monaten in ganz Deutschland geführten Proteste von Hebammen weiter zu.
Die grüne Landtagsabgeordnete Verena Schäffer unterstützt die Streiks der Hebammen. „Die Hebammenhilfe wird in Deutschland völlig unzureichend vergütet. Zuletzt hat die Erhöhung der Haftpflichtprämien freiberufliche Hebammen in finanzielle Not gestürzt,“ sagte die Wittenerin. Auch wenn im EN-Kreis keine Protestaktionen geplant wurden, sind zwischen Hattingen und Schwelm die Probleme nicht zu übersehen. So musste das Geburtshaus in Witten im Juli letzten Jahres schließen. „Wenn so viele Hebammen ihren Beruf an den Nagel hängen müssen, dann wird das Recht auf freie Wahl der Geburtshilfe für schwangere Frauen gefährdet“, sagte Schäffer weiter. Zudem werde ohne Not eine Lücke in die Versorgung durch Hebammen gerissen.
Bereits Ende letzten Jahres hatte sich der Frauenausschuss des Landtags in Düsseldorf mit der Situation der Hebammen befasst und einen Appell an die zuständige Bundesebene verfasst. „Wir haben Familienministerin Schröder und Gesundheitsminister Rösler aufgefordert, sich endlich für eine angemessene Honorierung der geburtshilflichen Leistungen einzusetzen. Offensichtlich blieb dies jedoch wirkungslos“, sagte Schäffer und fuhr fort: „Die Leidtragenden dieser Ignoranz sind nicht nur die Hebammen, sondern auch die Schwangeren und ihre Kinder.“